Chronik
Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr,
dem Feuer zum Trotz - der Gemeinde zum Schutz
Noch genau wie vor 140 Jahren hat dieser Spruch seine Bedeutung für die
Freiwillige Feuerwehr Bindlach.
Ihr Dienst für den Nächsten, für die Allgemeinheit und das Allgemeinwohl
hat besonders in Bindlach immer Anerkennung gefunden und Höhepunkte in
der 140-jährigen abwechslungsreichen Geschichte geschaffen,
auf die mit Stolz zurückgeblickt werden kann.
Die ersten Aufzeichnungen über eine Feuerwehr finden sich in einem von
Kantor Ludwig im Jahr 1858 begonnenen Ortsgeschichtebuch, wo es heißt
"Im Jahre 1867 wurde der hiesige Ort abermals vom Feuer heimgesucht, und
zwar am 25. Juli, wodurch zwei Wohnhäuser mit einem Stadel ein Raub der
Flammen geworden sind (Haus-Nr. 36 und 37)." Das war in der jetzigen
Bernecker Straße 17 und 19.
Aus den fast lückenlos vorhandenen Protokollbüchern mit den
Originalstatuten geht hervor, dass am 14. Oktober 1872 - also 25 Jahre
nach Gründung der ersten Feuerwehr in Bayern und im gleichen Jahr, in
dem
an der Bernecker Straße die Siegeseiche gepflanzt wurde - in der
Gastwirtschaft Schultheiß im Lehen die Gründungsversammlung unter
Bürgermeister Böhner stattgefunden hat. Die selten hohe Zahl von 68
Gründungsmitgliedern beweist die Notwendigkeit und den Wert der
Errichtung einer Feuerwehr.

Die
konstituierende Versammlung wählte zum
1. Vorstand Johann Adam Schultheiß
Feuerwehrhauptmann Martin Jahreis
Schriftführer Heinrich Pfeuffer
Spritzenführer Konrad Kohler
Obersteiger Andreas Köhler
Retterführer Johann Fischer
Gleichzeitig wurden Rotten eingeteilt in 16 Steiger, 14 Retter und 27
Spritzenmänner. Es bedurfte großer Anstrengungen, um in den
Anfangsjahren die Wehr entsprechend auszurüsten und außer der bei der
Kirchenverwaltung vorhandenen Handdruckspritze vorerst noch eine
Löschmaschine anzuschaffen.
Vorübergehend konnten im Jahr 1878 wegen fehlender "Armaturen" keine
neuen Mitglieder aufgenommen werden. Damals wurde ein monatlicher
Mitgliedsbeitrag von fünf Pfennigen bezahlt, der von einem Vereinsdiener
eingehoben wurde.
Den damaligen
Jahreseinnahmen in Höhe von 159,11 Mark standen an Ausgaben 115,15 Mark
gegenüber.
Der Mitgliederstand hatte sich 1886 auf 94 Mann erhöht, obwohl
gleichzeitig eine Pflichtfeuerwehr mit
59 Mann bestand. Ein Jahr später ließen sich die Aktiven anlässlich des
Besuches des Prinzregenten
Luitpold von Bayern in Bayreuth für die Spalierbildung in der Eremitage
neue Feuerwehrjoppen für elf Mark nähen. Die ersten Auszeichnungen,
rotweiße Achselschnüre, wurden zum l5-jährigen Jubiläum unter
Anwesenheit der Nachbarfeuerwehren, verliehen. Das 7. Infanterieregiment
stellte dazu die Musik.
Schon in den ersten Jahren nach der Gründung leisteten die
Feuerwehrmänner bei Brandbekämpfungen
im Ort und in den Nachbargemeinden wertvolle Hilfe.
Der Feuerwehrmann Johann Adam Schrödel erlitt bei einem Einsatz in
Oberkonnersreuth 1887 eine
Fußquetschung. Er war von der Feuerwehrspritze überfahren worden. Das
Gesuch um Unterstützung
des Verletzten durch die Landesunterstützungskasse hatte Erfolg. Für die
ärztliche Behandlung wurden
16,50 Mark bezahlt. In den zahlreichen Ausschusssitzungen wurde auch
bestimmt, dass bei Beerdigung
eines Mitgliedes jeder an der Beerdigung sich beteiligende Feuerwehrmann
eine Maß Bier aus der Vereins-kasse erhielt. Dieser Brauch wurde sogar
bis 1936 beibehalten.
Immer wieder war die Feuerwehr bestrebt, ihre Ausrüstung zu verbessern.
Sie trat auch mit Eingaben an die Kirchenstiftung heran, so 1887, wo es
um 100 Meter Schlauchmaterial ging, wofür die Kirchenstiftung 200 Mark
der Gemeindekasse übergab.
Der gute Ausbildungsstand wurde am 26. Mai 1890 vom Bezirksinspektor
anlässlich der ersten Bezirks-versammlung (Gautag) in Bindlach nach
einer Übung mit den Feuerwehren aus Benk, Crottendorf und Ramsenthal
gelobt. Besonderes Lob erhielt dabei die "1. Sektion der
Spritzenmannschaft". Ein Jahr später zählte die Feuerwehr bereits 137
Mitglieder, darunter zehn Passive und zehn Pflichtfeuerwehrmitglieder.
79 Personen gehörten der Verbandssterbekasse an. Inzwischen waren die
Aktiven in zwei Steigerzüge,
sechs Spritzenzüge und eine Ordnungsmannschaft mit 28 Mann gegliedert.

Tragkraftspritze 8/8
aus dem Jahr 1957
wurde 1993 vom 2. Kommandanten Karl-Heinz Großmann restauriert.
Zum 25jährigen Jubiläum 1897 konnte 15 Mitgliedern das erste silberne
Ehrenzeichen verliehen werden.
Für notwendiges Schlauchmaterial zahlte im Jahr 1898 die Kirchenstiftung
400 Mark dazu.
Zur Jahrhundertwende, die Wehr zählte nun bereits 164 Mitglieder, wurde
die Vergrößerung und Erhöhung des Spritzenhauses am Pfarrhaus (heute
befinden sich darin eine Stromverteilungsanlage und zwei Garagen)
mit 1450 Mark Baukosten durchgeführt, um für Spritzen und Geräte
bessere Aufbewahrungsmöglichkeiten
zu gewinnen.
Bereits damals bestand zwischen Gemeinde und Feuerwehrführung bestes
Einverständnis was auch 1902 beim Kauf einer neuen dritten Spritze von
der Firma Och, Bayreuth, zutage trat. Der Kauf dieser Spritze war
notwendig geworden, um bei Beteiligung an auswärtigen Bränden auch im
Dorf genügend Löschgeräte zu haben. Die so genannte "Pfütze" diente
damals als provisorisches Stauwehr.
Fabrikant Ludwig, Bayreuth, lieferte 1905 die erste 15 Meter hohe
Schiebleiter zum Preis von 600 Mark; auch dazu hatte die
Kirchenverwaltung 100 Mark gestiftet. Vorstand Georg Naiser hatte sich
in den 22 Jahren seiner Tätigkeit besonders für die Feuerwehr verdient
gemacht. So erklärte er sich beim Kauf der Schiebleiter selbstlos
bereit die fehlenden 500 Mark vorzustrecken, damit die damals 1167
Seelen zählende Gemeinde (in der Ortsgemeinde Allersdorf lebten
zusätzlich 62 Einwohner) nicht so arg mit Auslagen für die Feuerwehr
belastet würde. Die Gemeinde hatte zu diesem Zeitpunkt 1400 Mark
Schulden für Feuerlöschzwecke was aus einem Zuschussantrag hervorgeht.
Die im Jahr 1907 errichtete Abteilung Allersdorf erhielt zugleich eine
neue Spritze und Schlauchmaterial. Die daraus entstandenen Schulden
wurden in den folgenden Jahren aus Erlösen öffentlicher
Tanzunterhaltungen, Christbaumverlosungen usw. mitgetilgt. Die
vorhandene Hauptspritze wurde außerdem von der Firma Ludwig gänzlich
umgebaut.
Damals waren folgende Lösch- und Rettungsgeräte vorhanden:
4 Löschmaschinen 1
Leiterwagen 1
Brandlaterne
1 Schiebleiter 630m Spritzenschläuche
138 Helme
2 Aufstelleitern 8 Dachleitern
132 Gurte
1 Schlauchhaspel 20 Wassereimer
4 Signalhörner
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die Feuerwehr fast in
jedem Jahr zu Einsätzen gerufen,
so zum Beispiel nach Rodersberg, Ramsenthal, Benk, Theta, Fuhrmannshöhe
und im Ort selbst.
Nach dem Ersten Weltkrieg war die Feuerwehr bald wieder einsatzbereit
und bis zum 50-jährigen Jubiläum 1922 sogar auf 210 Mitglieder
angewachsen. Dieses Jubiläum konnte infolge finanzieller Schwierigkeiten
des Vereins nur in kleinerem Rahmen abgehalten werden. Für die Kapelle
waren bislang 35 Mark ausgegeben worden; durch die Inflation erhöhte
sich das Honorar auf 6000 Mark. Im Inflationsjahr 1922 bekam der
Vereinsdiener 1000 Mark Vergütung.
Folgende acht Gründungsmitglieder wurden bei dem Jubiläum zu
Ehrenmitgliedern ernannt:
Schneidermeister Heinrich Birner
Privatier Adam Horn
Schuhmacher Peter Horn
Schneidermeister Christoph Knopf
Schneidermeister Wolfgang Maisel
Steinbrucharbeiter Georg Müller
Schuhmachermeister Johann Rabenstein
Privatier Friedrich
Todtschinder
Eine sehr soziale Einrichtung bestand innerhalb der Feuerwehr. Im Jahre
1926 wurde eine Sterbekasse des Feuerwehrvereins gegründet. Bei
Sterbefall eines Mitgliedes sind 50 Pfennige pro Mitglied eingehoben
und 90% der eingehobenen Summe den Hinterbliebenen ausbezahlt worden;
1929 waren es 70 Mark pro Sterbe-fall. Erst im Jahre 1935 löste sich
diese Sterbekasse auf und wurde der Sterbegeldversicherung des
Landesfeuerwehrverbandes angeschlossen.
Die nächsten Jahre bis zum 60jährigen Stiftungsfest waren der
Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen wie Hörner, Schläuche,
Sanitätstaschen, Gurtstoffe, Helme, Uniformröcke usw. gewidmet, wobei
sich der Gemeinderat wieder großzügig zeigte. Der Monatsbeitrag der
Aktiven musste trotzdem auf zehn Pfennige und der Beitrag der Passiven
auf 30 Pfennige erhöht werden. Auch wurde 1930 unter Vorstand Heinrich
Küfner ein Gesuch an den Gemeinderat um Anschaffung einer Motorspritze
gestellt und vorgeschlagen, hierfür jährlich 3000 Mark zurückzulegen.
1937 konnte dieser Kauf verwirklicht werden. Vorher jedoch, am 30. Juli
1932, beging man festlich das 60jährige Jubiläum mit den damals noch
lebenden fünf Gründungsmitgliedern
Heinrich Birner
Adam Horn
Heinrich Köhler
Georg Müller
Johann Rabenstein.
Bis zu diesem Tag hatte sich die Bindlacher Wehr bei 28 Bränden für des
Nächsten Hab und Gut eingesetzt. Der Mitgliederstand hatte sich auf 231
erhöht sank aber bis 1937 ab auf 171 Mitglieder da es keine Passiven
mehr geben sollte. Eine Waldbrandabteilung mit drei Gruppen war
aufgestellt worden. Kommandant und Vorstand Heinrich Pöhlmann (1934-1949
Wehrführer, 1951/52 Kreisbrandinspektor, Ehrenvorstand) führte die Wehr
zu beispielhafter Einsatzbereitschaft und Leistung und sorgte sich sehr
um modernste Feuerwehrgeräte.
Unterstützt vom damaligen Altbürgermeister Horn gelang es unter anderem,
die erste Bindlacher Motorspritze zum Preis von rund 3600 Mark
anzukaufen. Die Spritze hatte eine Leistung von 800 Litern bei 80 Meter
Förder-höhe und 27 PS. Am 11. Juli 1937 wurde sie anlässlich der
Bezirksfeuerwehrversammlung vor 82 Wehren in Bindlach eingeweiht.
Kreisbrandmeister Schultheiß aus Naila lobte nach der Übung die
Bindlacher Wehr ”Nach den gesehenen Vorführungen kann man die
Freiwillige Feuerwehr Bindlach als die beste Wehr des Bezirkes, ja man
kann sagen des Kreises, bezeichnen.” Monate später, am 7. November 1937,
folgte die Übergabe des an der ehemaligen Dorfschmiede errichteten
Schlauchtrockenturmes, dessen Bau durch das viele Schlauchmaterial schon
l928 erwogen worden war. Als erster zweckentsprechender Trockenturm im
Kreis Bayreuth war er eine echte Gemeinschaftsleistung, zumal
Holzspenden, Hand- und Spanndienste und viele freiwillige
Arbeits-stunden erst den Bau ermöglichten. Zu gleicher Zeit wurden das
Staubecken in der Pfütze und das Wasserbecken in Röhrig errichtet. Im
Hinblick auf einen Kriegsfall wurden bereits 1937 insgesamt 30 ältere
Feuerwehrkameraden in der Bedienung der Motorspritze unterwiesen, die am
8. August l938 ihre Feuerprobe bei der Brandbekämpfung des
Stallnebengebäudes des Bauern Hans Masel in Eckershof bestand. Auch in
Bindlach musste die Neugliederung der Wehren mit neuen
Funktionsbezeichnungen vollzogen werden.
Am
13. Januar 1939 beschloss man, an einem Leistungswettkampf der
Feuerwehren Bayerns teilzunehmen. Kaum einer glaubte daran, dass die
Bindlacher Wehr unter den l070 Feuerwehren des Bezirks Oberfranken als
die beste und damit als erster Sieger hervorgehen würde. Der stolze
Preis, eine Kleinstmotorspritze im Wert von 700 RM, wurde vom
Bezirksfeuerwehrführer Kohmann, Bamberg, unter Anwesenheit von Landrat
Dr. Schwarz und vielen Ehrengästen im Rahmen der Kreisfeuerwehr-Tagung
am 9. März 1941 übergeben.
Am gleichen Tag wurde auch das Staubecken an der Pfütze seiner
Bestimmung übergeben.
Der Ausbruch des unseligen Zweiten Weltkrieges hatte eine weitere
Entscheidung des Wettkampfes auf Landesebene zunichte gemacht.
Während des Krieges standen fast alle Aktiven unter den Waffen. Deshalb
stellte man für Allersdorf eine zwölf Personen umfassende Altfeuerwehr
auf und für Bindlach neben der HJ-Feuerwehr eine Frauenfeuerwehr mit
zwei Gruppen zu 16 Frauen, die 1944 und 1945 ihren ”Mann” standen.
Ältere Bürger mussten ebenfalls herangezogen werden, um den
Feuerwehrdienst aufrechtzuerhalten. Altbürgermeister Löw beschaffte noch
1944 die zweite Motorspritze TS/8.
Besonders gefährdet war Bindlach durch die Nähe des Flugplatzes. So
bekämpfte die Restfeuerwehr einige durch verirrte Phosphorgeschosse
entstandene Brände und half zweimal im Frühjahr 1945 bei Bränden in
Bayreuth.
Nach Beendigung des Krieges wurde am 6. Juli 1946 die erste
Mitgliederversammlung unter Kommandant Johann Küfner (1950/51
Kreisbrandinspektor) einberufen. 40 Wehrmänner kamen vom Kriegsdienst
nicht mehr zurück. So war auch der Mitgliederstand 1947 auf 63 Personen
zusammengeschmolzen. In den Jahren der Nachkriegszeit wurde intensiv der
Wiederaufbau der Wehr durchgeführt. 1948 war Heinrich Pöhlmann wieder
Kommandant und sorgte für den Kauf eines Mannschaftswagens im Jahr
1949, einen generalüberholten Dodge, für 2200 DM.
Seiner Initiative war es zu verdanken, dass die Bindlacher Wehr am 9.
Juli 1950 mit der Ausrichtung des ersten Kreisfeuerwehrtages nach dem
Krieg betraut wurde, obwohl damals noch finanzielle Opfer damit
verbunden waren. Der verdiente von 1919 bis 1954 tätige Schriftführer
Johann Naiser wurde dabei zum Ehrenmitglied ernannt. Landrat Claus
Pittroff sagte damals bei seiner Eröffnungsansprache ”Die Feuerwehr
möchte sein wie eine alte Jungfer, stets bereit, aber nie abgeholt!”.
Feuerwehrkommandant Hans Hereth leitete die vorbildlichen Übungen.
1952 entstand ein neues Feuerlöschgerätehaus in der Pfütze. Es
verschlang 21000 DM an Kosten, wurde geräumig, modern und mit
Schlauchtrockenturm für damalige Verhältnisse als beispielgebend für den
Landkreis erbaut. Die Übergabe an l. Vorstand Konrad Zeller wurde am 21.
Juni 1953 zum 80jährigen Jubiläum durch Bürgermeister Max Pöhlmann
vorgenommen. Das Fest stand unter den Eindrücken des dramatischen
Aufstandes in der DDR vier Tage vorher (17. Juni 1953), bei dem es Tote
und Verletzte gegeben hatte.
Einen weiteren Höhepunkt im Vereinsleben bedeutet 1960 die Einweihung
des neuen Löschfahrzeuges LF 8 - ein Borgward-Allradfahrzeug mit
Vorbaupumpe -, das mit Zubehör rund 30 000 DM gekostet hat. Kommandant
Lorenz Hahn nahm das Fahrzeug unter Anwesenheit von KBI Zapf und Landrat
Dr. Kohut vom damaligen
2. Bürgermeister Hans Steininger in Empfang.
Ab
1962 übernahm Hans Naiser das Kommando. Bei allen Einsätzen bewährte
sich die Wehr dank ihrer nie endenden Bemühungen um inneren Ausbau und
Einsatzfähigkeit. Weitere Ausrüstungsgegenstände wurden beschafft,
darunter eine Motorspritze TS/8 mit VW-Motor samt Zubehör zu rund 6000
DM im Jahr 1964. Vorstand Zeller hatte sich immer wieder für technische
Verbesserungen eingesetzt. Damit aber nicht genug. Drei Jahre später
(1967) stellte der Gemeinderat 26000 DM für den Kauf des
Tragkraftspritzenfahrzeuges, ein Ford Transit, mit einer TS 8/8 zur
Verfügung; dafür musste sogar ein Darlehen aufgenommen werden, da die
zweckgebundene Feuerschutzabgabe von rund 5000 DM jährlich nicht zur
Finanzierung ausreichte. Aber die Modernisierung regte die Aktiven zur
Erringung der Leistungsabzeichen an, die von vier Gruppen im Jahr 1969
erworben wurden.
1972 wurde die Feuerwehr Bindlach mit dem ausrichten des ersten
Kreisfeuerwehrtages des Großlandkreis Bayreuth beauftragt.
Um
bei Brandeinsätzen schnell Wasser zur Feuerbekämpfung zu haben, wurde
1974 ein Tanklöschfahrzeug
TLF 16/25 beschafft. Durch diese Anschaffung wurde Bindlach zur
Stützpunktfeuerwehr.
Im
Rahmen der Gebietsreform von 1977/78 kamen die Orte Benk, Crottendorf,
Deps, Euben und Ramsenthal zur Gemeinde Bindlach. Die Feuerwehren
blieben nach wie vor selbständig. Als federführender Kommandant aller
sechs Bindlacher Ortswehren wurde der Bindlacher Kommandant Georg Hagen
eingesetzt.
Im
Jahr 1979 leisteten 70 Aktive Feuerwehrkameraden bei 20 Einsätzen und 22
Gruppenübungen ihren Dienst. Das 1960 beschaffte Löschfahrzeug LF 8,
Borgward, wurde innerhalb der Gemeinde an die Freiwillige Feuerwehr Deps
abgegeben.
Es
wurde 1980 damit begonnen, an das bestehende Feuerwehrgerätehaus einen
Anbau zu errichten, der drei Stellplätze und einen eigenen
Unterrichtsraum beinhaltete. Nach Abschluss dieser Maßnahme im Oktober
1981 beschloss man, das Gerätehaus mit dem 110-jährigen Vereinsjubiläum
1982 einzuweihen.

Eine Rarität ist die
feuerwehreigene Kanone. Diese war jahrelang in eine Stadel verborgen und
trägt die Aufschrift: "ZUM GRÜNDUNGSFEST 28.06.1872 BINDLACH DER
FREIWILLIGEN FEUERWEHR
GESTIFTET GEORG HORN LEHEN."
Nach dem Auffinden 1993
wurde sie in liebevoller Kleinarbeit von Roland Köhler und Heinz Zeller
restauriert
und neu "beschossen".
Die zunehmende Zahl der Einsätze, die technische Hilfeleistung notwendig
machten, erforderten auch die entsprechende Ausrüstung. So wurde 1985
ein Löschfahrzeug LF 8 mit technischem Hilfesatz beschafft. Zusätzlich
musste eine Sonderausrüstung für den Strahlenschutz angeschafft werden.
1986 wurde im Landkreis Bayreuth durch Einführung von Löschzügen der
Feuer- und Katastrophenschutz
neu organisiert. Bindlach stellt zusammen mit Benk und Ramsenthal den
10. Löschzug des Landkreises Bayreuth. Dadurch wurde 1988 ein
Mehrzweckfahrzeug gekauft (Ford Transit).
Nachdem der Brauch des Aufstellens eines Maibaumes langsam in
Vergessenheit zu geraten schien, wurde 1987 zum ersten Mal durch die
Feuerwehr zusammen mit dem Musikverein ein Maibaum in der "Pfütze"
aufgestellt.
Mit der Austragung des Kreisfeuerwehrtages für das Jahr 1988 wurde die
Freiwillige Feuerwehr Bindlach betraut. Im Jahr 1988 hielt auch der
Computer im Feuerwehrhaus Einzug. Es waren aber nur einfache Arbeiten
die sich mit ihm erledigen ließen. Nach der Wiedervereinigung gingen die
Feuerwehren Bindlach und Crottendorf im Erzgebirge eine Partnerschaft
ein. Die Initiatoren waren der Wehrleiter von Crottendorf Beschorn und
der Kommandant von Bindlach Köhler. Im Jahre 1992 wurde erstmals eine
Vereinsfahne angeschafft. Diese Anschaffung wurde erst durch Spenden
ermöglicht. Die feierliche Einweihung fand im Rahmen des 120-jährigen
Gründungsjubiläums statt. Durch den vielen Einsätzen besonders
Technische Hilfeleistung, wurde durch Anregung von Kommandant Köhler und
stellv. Kommandant Großmann im Jahre 1993 ein LF 16/12
in den Dienst gestellt. Somit verfügt die Feuerwehr über zwei komplette
Rettungssätze.
An
der 1995 neu eingeführten Leistungsprüfung "Technische Hilfeleistung"
nahmen zwei Gruppen teil, sowie eine Gruppe der Führungskräfte der
Inspektion 1 und konnten diese als erste im Landkreis Bayreuth mit
Erfolg absolvieren. Teilgenommen haben: Köhler Roland, Manhard Michael,
Großmann Karl-Heinz, Jung Karl-Heinz, Jaunich Klaus-Dieter, Kolb
Reinhard, Bauernfeind Werner, Küfner Heinz, Eckert Klaus, Küfner Helmut,
Küfner Michael, Lindthaler Robert, Strobel Markus, Damberger Ernst,
Pröckl Werner, Urban Uwe, Ramming Harald, Ködel Harald, Horn Rüdiger,
Hagen Jochen, Schilling Bernd, Kadner Stefan, Wülfert Michael, Hübner
Norbert, Teller Klaus, Heublein Kerstin, Holzer Thomas, Schreiber
Thorsten.
Nachdem 1996 der Bauhof aus dem alten Bindlacher Gerätehaus ausgezogen
war, steht das komplette Gebäude wieder der Feuerwehr zur Verfügung. Es
wurde von den Feuerwehrleuten in vielen hundert Arbeitsstunden umgebaut
und renoviert.
Das 125-jährige Gründungsjubiläum fand erstmalig auf dem neuen
gemeindlichen Festplatz im Juni 1997 statt. Das TLF 16/25 wurde 1999 an
die Gemeinde Oderding verkauft. Als Ersatzbeschaffung wurde durch die
Anregung von Kommandant Köhler und stellv. Kommandant Manhard ein
modernes TLF 24/50 der Feuerwehr übergeben. Mit diesem Fahrzeug ist die
Feuerwehr in der Lage, 5000 l Wasser an die Einsatzstelle mitzubringen.
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Im Jahre 1997 wurde
eine Ersthelfergruppe aufgebaut und mit einem Notfallkoffer
ausgestattet.
Die fachmännische Handhabung der Beatmungs- und Absaugeinheit erforderte
eine besondere Ausbildung dieser Staffel.
Die Zusammenarbeit aller Ortswehren ist sehr gut. Neben der
obligatorischen Übung zur Feuerschutzwoche werden auch
Atemschutzübungen, Schulungsabende und ähnliches gemeinsam abgehalten.
Die Gemeinde Bindlach hat stets ein offenes Ohr für die Belange der
Feuerwehr. 1980 wurde das Bindlacher Feuerwehrhaus umfassend erweitert.
1981 erhielt Deps, 1986 Benk, 1990 Euben, 1991 Ramsenthal
und 2001 Crottendorf ein neues Feuerwehrgerätehaus.

Ehrenmitglieder und einige Ehemalige der FF Bindlach 2002
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